Digitalisierung der Fertigung – up2parts Verbundpartner im Netzwerk Catena-X
Der durchgängige Datenaustausch in der automobilen Wertschöpfungskette ist Vision und Ziel des im Mai 2021 gegründeten Netzwerks Catena-X. Das Netzwerk will eine Plattform für alle Unternehmen entlang der automobilen Wertschöpfungskette schaffen, in der die Unternehmen – vom KMU bis zum Konzern – gemeinsam durchgängige Datenketten nutzen können. Die up2parts GmbH aus Weiden in der Oberpfalz entwickelt für Catena-X zusammen mit Partnern den Bereich Manufacturing as a Service (MaaS). Ayscha Blum leitet für up2parts das Projekt.
Die Software- und KI-Experten bei up2parts arbeiten an digitalen Lösungen für die Fertigung, um die Effizienz von Produktionsprozessen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu steigern. „Simplify manufacturing“ heißt der Ansatz, den das Unternehmen verfolgt und dadurch vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen den Schritt in die Digitalisierung ermöglichen will. Als Teil von Catena-X baut up2parts mit seinem Know-how jetzt auch an den Automobilmärkten der Zukunft mit.
„Catena-X versteht sich als erweiterbares Ökosystem, an dem sich Automobilhersteller und -zulieferer, Händlerverbände sowie Ausrüster, zu denen Anwendungs-, Plattform- und Infrastrukturanbieter gehören, gleichermaßen beteiligen können”, erklärt Ayscha Blum, die als Projektingenieurin an der Infrastruktur und Standardisierung im MaaS-Umfeld mitentwickelt und gleichzeitig die Schnittstelle zwischen dem Catena-X-Netzwerk und der Entwicklungsabteilung der up2parts GmbH bildet.
Zahlreiche Global Player beteiligt
Für die 33-Jährige, die 2015 an der Technischen Hochschule Deggendorf ihr Masterstudium in Medientechnik abgeschlossen hat und anschließend für namhafte Automobilzulieferer und -dienstleister in verantwortungsvollen Positionen tätig war, eine spannende Aufgabe. Nicht zuletzt, weil dem Catena-X-Netzwerk zahlreiche Global Player aus der Automobilindustrie (u.a. BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen), der Telekommunikation (Telekom) und dem Maschinenbau (Bosch, DMG MORI, Siemens, Trumpf) angehören.
Digitalisierung und Standardisierung
Als Experte für digitale, KI-basierte Fertigungsprozesse von Bauteilkalkulation bis Qualitätssicherung nimmt das Softwareunternehmen up2parts eine wichtige Rolle für die Umsetzung von Catena-X ein. Ein Projektkonsortium – bestehend aus 28 Unternehmen – wird mit einer Förderung in siebenstelliger Höhe durch das Wirtschaftsministerium unterstützt. Das Know-how von up2parts ist also stark gefragt.
„Unsere Aufgabe ist unter anderem die Digitalisierung des Manufacturing as a Service-Bereichs”, beschreibt Ayscha Blum die konkrete Aufgabenstellung. „Das heißt, dass wir zunächst die Integration der up2parts cloud in verschiedene Fremdsysteme und die Anbindung von Fertigungsbetrieben und Kunden, beispielsweise über API-Schnittstellen zu ERP- oder BKM-Systemen, umsetzen müssen.”
Teil der Aufgabe ist hierfür auch, Dateiformate, wie beispielsweise Bauteilbeschreibungen, zu standardisieren. „Nur durch Standardisierung kann am Ende eine durchgängig digitale Wertschöpfungskette entstehen”, so Blum. Eine große Rolle werden auch Datensicherheit und Datensouveränität spielen und so soll eine GAIA-X- sowie IDSA- konforme Cloud Infrastruktur entstehen.
Erste Ergebnisse in Kürze verfügbar
Die Entwicklungsarbeit ist in vollem Gange, erste Ergebnisse aus dem „MaaS”-Teilprojekt sollen schon im Rahmen der Hannover Messe 2022 präsentiert werden. Das junge Unternehmen up2parts erhofft sich im Netzwerk neue Anwendungsfelder ihrer Lösungen erschließen zu können. Gleichzeitig bringt Catena-X der Softwareschmiede einen Wachstumsschub. Für Softwareentwickler, Data Scientists und Fertigungsexperten warten spannende Aufgaben bei up2parts.
Über das Catena-X Automotive Network e.V.
Catena-X versteht sich als ein schnell skalierbares erweiterbares Ökosystem, an dem sich alle Teilnehmer der automobilen Wertschöpfungskette gleichermaßen beteiligen können. Das Ziel: Die Bereitstellung einer Umgebung für den Aufbau, Betrieb und die kollaborative Nutzung durchgängiger Datenketten entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu schaffen.
Seit der Gründung des Catena-X Automotive Network e.V. im Mai 2021 werden die Aktivitäten rund um die Entwicklung von gemeinsamen technologischen Grundlagen, Anforderungen und Standards für das Datenökosystem in der Vereinsstruktur gebündelt. Mit dem heutigen Stand (15. Februar 2022) hat der Catena-X Automotive Network e.V. 84 Mitglieder, die als Anbieter und Anwender in der automobilen Wertschöpfungskette tätig sind und ein breites Spektrum an Unternehmensgrößen abdecken. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Integration von KMU.
Ergänzt wird der Verein durch eine „Werkbank” – d.h. umsetzungsorientierte Projekte, die eine sichere, interoperable und neutrale technologische Basis sowie Serviceangebote für das digitale Ökosystem Catena-X aufbauen. Die Entwicklung erfolgt so weit wie möglich auf Basis von Open-Source-Prinzipien.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://catena-x.net.